Willkommen beim sonnengelben

...die ungedrosselten Renner der Schnapsglasklasse.....

 

 

Der Ursprung geht bis auf das Jahr 1954 zurück. Zum 1. Dezember war die neue Klasse der Kleinkrafträder durch die Straßenverkehrszulassungsordnung (StvZo) geschaffen worden.

Beschränkungen gab es für diese Klasse außer dem Hubraum keine. Steuerfrei waren sie auch, es musste lediglich eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen werden und die Fahrzeuge hatten ein amtliches Kennzeichen zu tragen.

Benötigt wurde ein Führerschein der Klasse IV, der keine Fahrprüfung erforderte und bereits ab 16 Jahren zu erlangen war.

 

 

Was anfangs mit aus dem Fahrradbau kommenden Mopeds und gut 2,6 PS begann, sollte sich in den nächsten 25 Jahren zu einem Wettrüsten und hochgezüchteten Maschinen entwickeln.

Galt noch 1963 die magische Schallmauer von gut 75 km/h als Obergrenze, waren bald 80 km/h und mehr Standard.

In den 70er Jahren wurde durch eine Absprache der deutschen und österreichischen Hersteller die Leistung offiziell auf 6,25 PS limitiert. Tatsächlich leisteten die Motoren von Kreidler, Zündapp und Sachs/Hercules je nach Ausbaustufe zwischen 7 bis 9 PS, was unter günstigen Voraussetzungen durchaus für 100 km/h reichte.

Da die Leistungsausbeute zumindest offiziell als Verkaufsargument ausschied, wurde mit immer neuen und luxuriösen Ausstattungsdetails wie Wasserkühlung, Drehzahlmesser. Blinker, Gussrädern, Spoilersitzbank, etc. um die Gunst der Jugendlichen geworben. Leider machten diese Details die Kleinkrafträder auch immer teurer und unerschwinglicher.

Parallel dazu führten mangelnde Ausbildung, jugendlicher Übermut und fehlendes Sicherheitsbewußtsein zu fatalen Unfallzahlen und exorbitanten Versicherungsprämien.

Die schnellen 50er waren im wesentlichen eine Besonderheit des deutschen und österreichischen Marktes.

Dieser schien den Japanern nicht lukrativ, daher konnten die Kreidler, Zündapp, Hercules den Markt praktisch unter sich aufteilen, lediglich Puch und KTM aus Österreich konnten sich ihre Nischen suchen.

Dieses änderte sich grundlegend mit der Einführung der 80er zum 1.Januar 1981. Hier rächten sich für die deutschen Hersteller brutal die Versäumnisse der vergangenen Jahrzehnte und die heimischen Hersteller verspielten rigeros Ihre Vorteile. So verliess man sich jahrelang auf das lukrative Geschäft mit Mofas, Mopeds und Kleinkrafträdern. Allerdings konnte keiner der Hersteller den Jugendlichen ein Fahrzeug oberhalb der 50er Klasse anbieten, wodurch die potenziellen markentreuen Kunden nach zwei Jahren zu den Japanerm abwanderten.

Letztlich hat kein Hersteller die Ära der schnellen 50er lange überlebt.

 

Waren bis Anfang/Mitte der 90er Jahre alte Kleinkrafträder nahezu unverkäuflich und dementsprechend "ausgerottet", hat sich heute ein fester Liebhaberkreis und rührige Szene gebildet.

Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele KKR´s der damaligen Zeit in Kellern und Schuppen überlebt haben und heute größtenteils perfekt restauriert -oder auch mit entsprechender Patina- wieder auf Treffen oder auch auf der Straße zu bewundern sind.

Größtenteils bewegt von Herren mittleren Alters, welche sich Ihre Jugend(träume) wieder auferstehen lassen. 

Wer je den Klang einer Kreidler RS gehört hat, wird dies verstehen......

 

 

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..an dieser Stelle noch ein Hinweis in eigener Sache...

 Dieses ist eine rein private und nichtkommerzielle Homepage und ich verfolge keinerlei wirtschaftlichen Interessen mit dem Betreiben der Seite.

Sämtliche hier abgebildeten Prospekte habe ich über viele Jahre im Original gesammelt und mühsam zusammengetragen- also nix wahllos im Netz geklaut, wie es leider so üblich ist.

Sollte trotzdem jemand Prospekte oder Material, gerne auch als Scan,  zur Vervollständigung meiner Seiten haben, wäre ich über eine kurze Mail dankbar. Mail bitte an andi (att)sonnengelber.de.

Wo wir schon einmal dabei sind...vielen Dank an Sven W. aus W.. der mir sehr viel Material geschickt hat!!

 

Gleichfalls bedanken möchte ich mich bei den Herstellern, bzw. heutigen Rechteinhabern der Marken, welche mir freundlicherweise die Erlaubnis zur Verwendung der Bilder erteilten. Manche offiziell, andere stillschweigend, manche boten mir sogar Ihre Unterstützung an.